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Die Biographie

Claudia Howard wurde 1959 in Bellinzona in der italienischen Schweiz geboren. Schon bald siedelte die Familie nach Chur im Kanton Graubünden über, verbrachte aber weiterhin fast jedes Wochenende und sämtliche Ferien im Tessin, sodass sie eine starke Bindung an ihren Ursprungskanton behielt.

In Chur besuchte Claudia Howard die Schulen, wo sie 1979 mit der Matura abschloss. Schon während der Gymnasialzeit arbeitete sie wenn immer möglich am Churer Stadttheater als Souffleuse und Regieassistentin. Ausserdem leitete sie das Schultheater, inszenierte, spielte, baute Bühnenbilder und organisierte Gastspiele an den Bündner Internaten. Daneben ritt sie fast täglich und gründete einen Jugendreitverein, mit einem sehr aktiven Turniersleben.

"Manchmal frage ich mich, wann ich noch Zeit hatte, in die Schule zu gehen. Aber ich war da, ich kann mich noch gut erinnern. Ich war der Liebling aller Sprachlehrer, und der Albtraum aller Naturwissenschaftler."

Nach der Matura besuchte sie die Scuola Teatro Dimitri. Darauf folgten Engagements am Stadttheater Chur, in Winterthur, an den Städtischen Bühnen in Essen und am Westfälischen Landestheater in Castrop-Rauxel.

1985 gründete sie mit ihrem damaligen Lebensgefährten das Urania Theater in Köln, welches sie, auch noch nach seinem Ausscheiden, bis 1993 leitete. In dieser Zeit gastierte sie mit den Einpersonenstücken "Kindereien" und "Commedia" in verschiedenen Städten in Deutschland und der Schweiz. 1990 gewann das Urania Theater mit "Sindbadland" den 1. Kölner Theaterpreis in Höhe von 20 000 DM. Ebenfalls 1990 gewann Claudia Howard für ihre Auftritte in der Schweiz einen Kulturförderpreis des Kantons Graubünden in Höhe von 4 000 SFr. Mit diesem Geld kaufte sie sich ein Pferd.

Ende der Spielzeit 1992/93 verliess sie das Urania Theater und die Bühne, änderte ihr Leben und arbeitete bei verschiedenen Hufschmieden, bis ihr im Jahre 2002 "der Himmel auf den Kopf fiel". Dieses Erlebnis hat sie in ihrem ersten Buch "spurlos daneben" verarbeitet.

Heute lebt sie mit ihrem Mann in der Eifel, wo sie sich in erster Linie dem Schreiben widmet.

"Ich werde immer wieder gefragt, wie man denn als Schauspielerin darauf kommt Hufschmiedin zu werden. Mein Pferd ist schuld. Als Leiterin eines freien Theaters konnte ich mich austoben. Ich konnte die Stücke, die Rollen, die Regisseure und Kollegen aussuchen. Nachdem ich im gleichen Jahr meinen Förderpreis, und das Urania Theater den 1. Kölner Theaterpreis gewonnen hatte, war ein künstlerischer Höhepunkt erreicht. Es ging nicht mehr weiter. Doch auf der Stelle treten oder gar absteigen wollte ich nicht. Deshalb stieg ich aus.

Mein Pferd weckte in mir wieder alte Interessen aus meiner Kindheit. Ich überlegte, noch Veterinärmedizin zu studieren. Aber wovon hätte ich in der Zeit leben sollen? Ausserdem betätigte ich mich schon immer gerne handwerklich. Die Arbeit des Hufschmiedes erschien mir eine geniale Symbiose zwischen Handwerk und Wissenschaft, der Hufschmied arbeitet sehr viel mit dem Tierarzt zusammen. Ich fand auch bald einen Schmied, bei dem ich arbeiten und sofort ein wenig Geld verdienen konnte. So war zumindest die Frage nach dem Lebensunterhalt geklärt, alles weitere würde sich finden."


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