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Die Krankheiten: Sklerodermie und Vaskulitis

Im September 2002 erleidet Claudia Howard eine plötzliche Gehirnblutung. Dieses Ereignis und die ersten Monate danach beschreibt sie in ihrem Buch "spurlos daneben". Die Diagnose lautet nach längerer Suche "Sklerodermie" mit einer "sekundären cerebralen Vaskulitis".

Diese beiden Krankheiten zwingen sie, ihr Leben erneut zu ändern.


Sklerodermie

Sklerodermie ist der gebräuchliche Sammelname für eine Gruppe von Bindegewebserkrankungen aus dem Rheumatischen Formenkreis. Gemeinsames Merkmal ist eine Verhärtung des Bindegewebes, besonders gut sichtbar im Bereich der Haut. Je nach Ausbreitung im Bereich der Haut und auch der inneren Organe, sowie nach der Bildung bestimmter Antikörper, die im Blut nachgewiesen werden, unterscheidet man verschiedene Untergruppen mit unterschiedlich schweren Verlaufsformen. Bei rasch fortschreitendem Verlauf und Befall lebenswichtiger Organe (Herz, Lunge, Nieren) kann sie durchaus lebensbedrohlich werden. Oft jedoch begleitet sie den Erkrankten "nur" lebenslänglich, und behindert sein Leben durch Gelenkschmerzen, Absterben der Finger bei Kälte, Aufplatzen der Fingerkuppen, Schluckbeschwerden und Verdauungsproblemen. Die Sklerodermie ist eine Autoimmunerkrankung und ist chronisch.

Vaskulitis

Die primäre Vaskulitis ist eine chronische Gefässentzündung. Auch sie gehört zum Rheumatischen Formenkreis und ist eine Autoimmunerkrankung. Sie beginnt in der Regel akut, und es ist sehr wichtig, dass sie möglichst rasch erkannt wird. Bei den Vaskulitiden unterscheidet man auch je nach Befall der Gefässe, nach Bildung bestimmter Antikörper und dem feingeweblichen Befund verschiedene Untergruppen. Bei der Vaskulitis ist die körperliche Belastbarkeit oft eingeschränkt. Dazu gehören starkes Schwitzen, schnelle Ermüdbarkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen.

Eine sekundäre Vaskulitis kann begleitend bei einer Bindegewebserkrankung (Kollagenose) auftreten. Dann leiden die Betroffenen sowohl unter den Symptomen der Kollagenose, als auch unter denen einer Vaskulitis.

Die Patienten beider Krankheiten leiden neben diesen körperlichen Problemen auch unter dem psychischen Druck der Umwelt, der ständigen Erklärungsnot (man sieht ihnen die Erkrankung oft nicht an), und der Ungewissheit, "was dieser Feind in ihrem Innern da eigentlich anrichtet".

Beide Krankheiten sind sehr selten und in der Bevölkerung kaum bekannt. Es gibt heute Medikamente, die den Verlauf der Krankheit bremsen oder sogar zu einem wenigstens zeitweiligen Stillstand bringen. Diese Medikamente werden Immunsuppressiva genannt. Bei den Vaskulitiden wirken im akuten, lebensbedrohlichen Fall sogenannte krebshemmende Substanzen wie das Endoxan lebensrettend. Auch werden zunächst sehr hohe Dosen kortisonhaltiger Präparate eingesetzt. Bei einer Beteiligung der Lungen bei Sklerodermie wirkt ebenfalls Endoxan sehr gut. Aber nicht alle Symptome der Sklerodermie sind durch Immunsuppressiva zu beeinflussen.

Außerdem versucht man natürlich, die jeweiligen Beschwerden durch Akutmittel zu lindern (Schmerzmittel, Krankengymnastik, manuelle Lymphdrainage etc., Infusionen von durchblutungsfördenden Mitteln).

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